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Huber: Bekenntnis zu Mohammed nicht gleichrangig
Dresden (04. November 2007) - Als „Ernstfall der Religionsfreiheit“ hat der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Bischof Huber, die religiöse Pluralität in Deutschland bezeichnet. Dazu gehörten inzwischen nicht nur Juden- und Christentum, sondern auch die vielfältigen Erscheinungsformen des Islams. Die evangelische Kirche bejahe die freie Religionsausübung von Muslimen, sagte Huber am Sonntag bei der Eröffnung der EKD-Synode in Dresden, die sich bis Mittwoch mit der Zukunft der Kirche und ihrer Reform befassen wird. Die grundsätzliche Zustimmung zum Moscheebau schließe die kritische Auseinandersetzung über Ort und Größe, Gestaltung und Zahl aber nicht aus. Huber warnte davor, kritische Äußerungen sofort mit islamophoben oder rechtsextremen Einstellungen in Verbindung zu bringen. Huber kündigte eine intensive Auseinandersetzung mit dem offenen Brief an, der Mitte Oktober von 138 Islamgelehrten an Vertreter der Weltchristenheit gerichtet worden war. Sie hatten vorgeschlagen, das Doppelgebot der Liebe zum Ausgangspunkt eines christlich-muslimischen Dialogs zu machen. Programmatisch hatten die Gelehrten das Bekenntnis zu Mohammed als „dem Boten Gottes“ dem Bekenntnis zu dem einen Gott gleichrangig zur Seite gestellt. Dieser Deutung könnten Protestanten nicht einfach folgen, denn sie lasse außer Acht, dass im christlichen Verständnis „Gottes liebende Zuwendung zu seiner Schöpfung und zu den Menschen, dass seine Liebe, wie sie sich in seinem Bund mit Israel zeige und wie sie in Christus für alle Menschen Person werde, den Grund für das Gebot der Liebe bildet“, sagte Huber.
Hubers Position wird nicht von allen geteilt Außerdem sei der Brief der Gelehrten mit dem arabischen Wort da'wa überschrieben, das in muslimischen Äußerungen immer „Ruf zum Islam“ meine. Offenkundig machten die islamischen Gelehrten keine Abstriche an der Vorstellung der Endgültigkeit und Unüberbietbarkeit des Islams. Deshalb verwahrte sich Huber dagegen, das Verhältnis zum Islam dem christlich-jüdischen Zusammenwirken gleichzusetzen, das die EKD aus theologischen Gründen für einzigartig hält. Diese Einsichten einer christlichen Theologie nach Auschwitz dürften auch angesichts neuer Herausforderungen im Gespräch mit dem Islam nicht zur Disposition gestellt werden, sagte Huber. Hubers Position wird durchaus nicht von allen evangelischen Theologen geteilt. Einige Kritiker warfen der EKD etwa in einem jüngst erschienenen Buch vor, sich auf Kosten des Islams profilieren zu wollen, und übernahmen damit das Argument einiger Muslime. Vor allem die in der Handreichung der EKD zum Zusammenleben mit Muslimen skizzierte Auffassung einer Mission als respektvolle Begegnung und werbendes Zeugnis vom eigenen Glauben wurde von den christlichen Kritikern als aggressive und bedrängende Missionierung gedeutet. Die Muslime hatten sich vor allem daran gestoßen, dass in der Handreichung gemeinsame Gebete mit Muslimen abgelehnt werden. Der Koordinierungsrat der Muslime hatte vor allem die Aussagen der Handreichung über die Mission kritisiert. > aus: Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ)
> Mehr dazu im FORUM CHRISTLICH-ISLAMISCHER DIALOG: Zentralrat der Muslime greift EKD scharf an (aus Kölner Stadt-Anzeiger)
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Muhammad Yunus und Grameen-Bank erhalten Friedensnobelpreis Oslo (epo) - Muhammad Yunus und die von ihm gegründete Grameen-Bank in Bangladesch erhalten den diesjährigen Friedens-nobelpreis. Dies gab das norwegische Nobelkomitee am Freitag in Oslo bekannt. Das Komitee würdigte damit die Bemühungen von Yunus um "die wirtschaftliche und soziale Entwicklung von unten". Die 1983 gegründete Grameen-Bank vergibt Mikrokredite an arme Menschen und Kleinstunternehmen, um so die Armut der Bevölkerung zu bekämpfen. Der Preis ist mit rund einer Million Euro dotiert. Entwicklungsministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul und NGOs begrüßten die Vergabe des Friedensnobelpreises an Yunus. > Mehr ...
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Armut muss Geschichte werden Heide Simonis zieht Verbindung zu Mohammed-Karikaturen
Tauberbischofsheim (NORSA) - Bei der Eröffnung der Karikaturenausstellung zu den Millenniums-entwicklungszielen (MDG) zog Heide Simonis Verbindungslinien zum Streit um die Mohammed-Karikaturen. Politische Karikaturen, so die Vorsitzende von UNICEF Deutschland, könnten schmerzlich sein, das habe sie selbst erfahren. Man müsse sie aber ertragen, solange sie sich innerhalb der Regeln des Pressekodex bewegten. Mit der Wanderausstellung soll globales Lernen am Beispiel der MDG in den Schulen belebt werden. Die Karikaturen stammen vom ersten Globalen Karikaturenwettbewerb, den die Zeitschrift e1ns Entwicklungspolitik und das Dritte Welt Journalisten Netz im vergangenen Jahr organisiert haben. (Bild: Detail der Karikatur des Wettbewerb-Gewinners Suresh Sawant, Indien) > Mehr ...
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FORUM Medien Verbesserung des Konsumklimas Studie zu Deutschland-Kampagnen (NORSA) - Unternehmen setzen vermehrt auf Emotion statt auf Information setzen, um Einfluss auf die Stimmung in der Bevölkerung zu nehmen. Zu diesem Ergebnis kommt der Politologe Rudolf Speth von der Freien Universität Berlin in seiner von der DGB-nahen Hans-Böckler-Stiftung finanzierten Studie. “Vordergründig argumentieren die Konzerne damit, dass sie einen Stimmungswechsel im Land erreichen wollen”, Hintergründig aber ginge es den Unternehmen um eine Verbesserung des Konsumklimas. “Je pessimistischer die Bevölkerung ist, desto weniger konsumiert sie”, so der Wissenschaftler. > Mehr ...
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Zwischen Hoffnung und Resignation Eine bunte Besetzergruppe möchte den Abriss des Barmer Viertels in Köln verhindern Köln (NORSA) - Manche der Besetzer fürchten, dass die Ratsmitglieder einen Entschluss ohne die notwendige Sachkenntnis fällen. Rainer Kippe von der Sozialistischen Selbsthilfe Mülheim (SSM), einer der politischen Köpfe hinter der Hausbesetzung, sagt, dass viele SPD-Leute die Wohnungen im Barmer Viertel für unbrauchbar hielten, obwohl sie sie gar nicht angeschaut hätten. Wer vor Ort ist, kommt zu einem ganz anderen Schluss. > Forum Köln
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FORUM Menschenrechte Flüchtlingsrat NRW kämpft gegen Schließung Innenministerium: Beratung hat Priorität vor Verwaltung Essen (NORSA) - Der Flüchtlingsrat NRW ist fest entschlossen, sich gegen die Schließung seiner Geschäftsstelle zu wehren. Damit reagierte der bisher mit Landesmitteln von 150.000 Euro jährlich geförderte Verein auf den vorbereiteten Streichungserlass von Innenminister Ingo Wolf (FDP). Wegfallen sollen auch die Landeszuschüsse für drei der 13 Flüchtlings-Beratungsstellen. > Mehr ...
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